ASPECTE - Meisterkurse für Alte Musik und Barocktanz
Seit 1987 veranstaltet die Gruppe ASPECTE unter der Leitung von Prof. Matthias Weilenmann (Hochschule der Künste Zürich) Fortbildungskurse mit ganzheitlichem Ansatz. Ziel ist die Auseinandersetzung mit historischer und zeitgenössischer Musik. Die Arbeit umfasst unterschiedliche Projekte, in denen die Musik der Vergangenheit im Spannungsfeld ihrer eigenen Zeit wie auch in ihrem Verhältnis zur Gegenwart erscheint. Sie wird vor dem Hintergrund der sozialgeschichtlichen und politischen Entwicklung und in ihrer Beziehung zur Geschichte der anderen Künste und der Philosophie verstanden. Das Bemühen um historische Aufführungspraxis wird immer ergänzt durch die Fragen nach der Bedeutung der "Alten Musik" und ihrer Interpretation für die heutige Zeit.
Dass die Musik und Tanz, die Kunst, das Leben, nur im jeweiligen sozialen Umfeld zu verstehen ist, ist für Matthias Weilenmann ein zentraler Punkt und damit Hintergrund zur Arbeit in den Kursen. Das Ziel der Kurswoche ist doppelt zu beschreiben: auf der einen Seite soll in Kammermusikarbeit, im Einzelunterricht, Tanzunterricht, in Chor und Seminaren die Barockmusik detailliert erarbeitet und diskutiert werden. Andererseits proben wir auch auf einen Abschlussabend hin um Musik, Tanz, Gesang, Bewegung und Sprache in eine aktuelle Konzeption einzubinden und neue Aussagen zu finden bzw. zu machen.
Im Rahmen der Kurse fanden eindrucksvolle Veranstaltungen statt: Dozentenkonzerte in der evangelischen Kirche Bobstadt, Konzerte und Inszenierungen in historischen Räumen, Innenhöfen, Orangerien und Barockgärten der Spielstätten.
Bericht über ASPECTE 2016
Auf der Suche nach der wahren Schönheit
Bericht vom Meisterkurs für Alte Musik auf Schloss Kapfenburg
In der Mitte des Raums steht ein Cembalo. Es ist rot, Rennwagen-rot. Auf den ersten Blick könnte man es vielleicht kitschig nennen - zumindest ist das mein erster Gedanke, als ich es Sonntagnachmittag zum ersten Mal sehe. Denn zur knalligen Farbe kommen noch viele goldene Verzierungen, die ein üppiges Bild ergeben.
Die Beschäftigung mit solchen und anderen Ornamenten zieht sich durch die gesamte Kurswoche. Denn das Thema des Meisterkurses für Alte Musik vom 21. bis 27.08.2016 auf Schloss Kapfenburg lautet dieses Jahr „Ornamentik... zur Geschichte des Schönen..." Seit 1987 veranstaltet die Gruppe ASPECTE unter der Leitung von Prof. Matthias Weilenmann Fortbildungskurse, die sich nicht nur praktisch, sondern auch theoretisch dem jeweiligen Thema nähern. Daher sind auch nicht nur Studierende oder Lehrende eines historischen Instruments zu diesem Kurs eingeladen. Er richtet sich an alle, die sich praktisch und theoretisch mit der Musik von 1550 bis 1750 auseinandersetzen wollen und nicht nur ein Barockinstrument gut beherrschen, sondern auch am Barocktanz teilnehmen wollen. Die Vielfalt des Programms bringt in diesem Jahr eine bunte Mischung von 20 Teilnehmern und Teilnehmerinnen zusammen und genau das macht den Kurs so reizvoll... (L.Swientek)
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ASPECTE 2015 | Meisterkurse
ASPECTE • Meisterkurse für Alte Musik • 31.8.-4.9.2015
Musikakademie Schloss Kapfenburg
Dozenten
Matthias Weilenmann, Blockflöte
Michael Schneider, Blockflöte
Karl Kaiser, Traversflöte
Eva Maria Pollerus, Cembalo/Generalbass
Bernd Niedecken, Tanz
Préludes (auch: non mesure), Passacailles, Air de Cours und Tragédie lyrique, Aquarell und Ölgemälde - und immer auch Tanz...
Eine Welt der Kontraste!
Musik von Couperin, Rameau, Leclair, Blavet, Hotteterre, Danican...
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Weikersheim 2014
MEISTER DER EMPFINDSAMKEIT • 27.-31.8.2014
Musik & Tanz der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Dozenten
Matthias Weilenmann, Blockflöte
Eva Maria Pollerus, Cembalo
Bernd Niedecken, Tanz
Musik
Im Kurs 2014 geht es um den Stil- und Geschmackswechsel in der deutschen Musik des 18.Jahrhunderts, der sich beispielhaft in Werken der Bachfamilie, G. Ph. Telemanns und anderer deutscher Komponisten (Abel, Kirnberger, Quantz, Händel etc.) erkennen lässt.
Im Mittelpunkt steht der der zweite Sohn J.S. Bachs, C.Ph.E. Bach dessen 300. Geburtstag 2014 gefeiert wird. Georg Philipp Telemann stand bei seiner Taufe Pate und die Kunstfertigkeit des Vaters wurde ihm in die Wiege gelegt.
Charakteristisch für den Kompositionsstil der Zeit sind Umschreibungen wie Galanter und Empfindsamer Stil oder etwa Sturm und Drang. Wichtig ist dabei, dass diese Wandlung im Werk der einzelnen Komponisten selber erkennbar ist. "Aufklärung" ist das Stichwort. Kunst und Politik werden zunehmend Sache der Allgemeinheit, zum "Kenner" tritt der "Liebhaber" dazu. Am Horizont erscheint das Idealbild eines freien, selbstbestimmten Menschen. Ein reiches Kammermusikrepertoire erzählt davon: ausserordentlich viele Schulen, Traktate, wissenschaftliche Abhandlungen (Mattheson, Quantz, C.Ph.E. Bach usw.) nehmen Teil an dieser neuen Entwicklung. In der Literatur für Cembalo solo wie auch im Generalbass spiegelt sich die ungemeine Dynamik (im wortwörtlichen Sinne) dieses Stils. Das künstlerische Selbstbewusstsein äußert sich u.a. in einer neuen Art an Improvisations- und Verzierungskunst, dem Ausreizen der klanglichen Möglichkeiten des Instruments oder die krasse Gegenüberstellung von Bizzarem, gefälliger Natürlichkeit und Virtuosität. Dieser spannenden Zeit widmet sich der Meisterkurs 2014, und damit Werken von Telemann, Quantz, C.Ph.E., W.F. und J.S. Bach, den Italienern, die mit Opernkomponisten nach Hamburg reisten, sowie den Franzosen, die in Berlin beschäftigt waren.
Zielgruppe
Der Kurs richtet sich an Instrumentalisten und Tänzer, die an diesen Themen interessiert sind. Im musikalischen Zentrum stehen die Werke, die in der Zeit entstanden sind (Bach, Telemann, Graupner, Quantz etc.) Im Tanz- und Bewegungsunterricht steht neben der Erarbeitung einer Choreographie für den Abschlussabend auch die eigene Körperarbeit im Mittelpunkt.
Eingeladen sind vor allem fortgeschrittene Schüler, Studierende und Lehrer an Hochschulen und Musikschulen. Ergänzend zum intensiven Unterricht, der Einzellektionen und Gruppenarbeit beinhaltet, findet in der Kurswoche auch ein Dozentenkonzert der Kursleiter statt.
Der Kurs bietet:
- Eintel- und Kammermusikunterricht
- Tanz- und Bewegungsunterricht
- Referate
- Dozentenkonzert
- Abschlussabend
Beginn: Mittwoch, 27. August 2014 • 14 Uhr
Ende: Sonntag, 31. August 2014 • ca. 11 Uhr
Weikersheim 2013
LES PASSIONS DE L'AME
FRANZÖSISCHE MUSIK ZWISCHEN 1580 UND 1730
Musik
Französische Musik der Barockzeit ist eine Musik der verfeinerten und vielfarbigen Gesten. Sprache, damit verbunden Rhetorik und Affektdarstellung, ist die eine Grundlage, die ihre Lebendigkeit in Klangfarbe, Ornamentik und Umgang mit musikalischer Zeit darstellt. Bewegung und Zeit ist das andere Thema des diesjährigen Weikersheimer Kurses: kaum eine andere europäische Kultur basiert in so starkem Masse auf Tanz, der die höfische Musik in Szene setzt. Repertoireschwerpunkte des diesjährigen Kurses sind neben dem üblichen Repertoire am Hofe Louis XIV die frühe, mehrstimmige Ensemblemusik Frankreichs um 1600, die kaum bekannt ist und als Gegenpol sozusagen die Musik in den Pariser Salons der Zeit um 1720. Ergänzt wird die Kursarbeit mit Einzel- und Kammermusikunterricht durch tägliches Tanztraining und durch die Erprobung von Improvisationskonzepten des 20. und 21. Jahrhunderts.
Dozenten
Matthias Weilenmann, Blockflöte
Conrad Steinmann, Blockflöte
Bernd Niedecken, Tanz
Han-na Lee, Cembalo / Korrepetition
Zielgruppe
Der Kurs richtet sich an BlockflötistInnen, aber auch an alle anderen Instrumentalisten, die an diesen Themen interessiert sind. Im Tanz- und Bewegungsunterricht steht neben der Erarbeitung einer Choreographie auch die eigene Körperarbeit im Mittelpunkt. Eingeladen sind vor allem fortgeschrittene Schüler, Studierende und Lehrer an Hochschulen und Musikschulen. Ergänzend zum intensiven Unterricht, der Einzellektionen und Gruppenarbeit beinhaltet, findet in der Kurswoche auch ein Dozentenkonzert der Kursleiter statt.
Der Kurs bietet:
- Unterricht auf Meisterkursniveau
- Tanz- und Bewegungsunterricht
- Referate
- Dozentenkonzert
- Abschlussabend
Beginn: Dienstag, 20. August 2013 • 14 Uhr
Ende: Sonntag, 25. August 2013 • ca. 11 Uhr
Das sagen die Teilnehmer
Ich finde die Kombination von Beiträgen zu einem bestimmten Thema, Unterricht und Tanz sehr gelungen. Mir hat es wieder sehr gut gefallen. (J. Gottwald)
Der Aspect-Kurs war in diesem Jahr wieder hochinteressant. Die Dozenten sind absolute Meister ihres Fachs und brachten sich voll ein.
Matthias Weilenmann, Gründer der Aspecte, der sich nicht "nur" in Blockflöte exzellent auskennt und jede Stilrichtung aus ihrem gesellschaftlichen Zusammenhang heraus interpretieren kann, sondern diesmal auch viel über japanische Musik und Ästhetik berichtete.
Katharina Lugmayr, die sich mit Matthias virtuos im Konzertabend präsentierte und den Kursteilnehmern in alter und neuer Musik zu einem schlüssigen Gesamtkonzept verhalf (Tempoabstimmung der Sätze etc.).
Bernd Niedecken, vortrefflicher Barocktänzer, der pädagogisch absolut erfahren ist. Die mit Barocktanz meist wenig vertrauten Musiker brachte er zügig zu einer gemeinsamen Bewegungshaltung und Gestik.
Kurz: Der Aspect-Kurs war von ALLEGRA sehr gut organisiert und mit dem Dozententeam unter Leitung von Matthias Weilenmann äußerst informativ!
(G. Bauer-Will)
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Aspect 2011 • Bericht
Für Kenner und Liebhaber war das Motto des diesjährigen Aspect Meisterkurses für Alte Musik und Barocktanz in der Musikakademie Schloss Weikersheim, Deutschland.
Das Dozententeam um Matthias Weilenmann (Zürich, Blockflöte), Katharina Lugmayr (Wien, Blockflöte), Yvonne Ritter (Zürich, Cembalo), Bernd Niedecken (Freiburg, Tanz), war eine Woche lang bemüht, den Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, Slowenien und der Schweiz einen Einblick in die Zeit des Galanten Stils zu geben. Dazu gesellte sich das Pacific Quartet Vienna, bestehend aus Yuta Takase (Violine), Shang-Wu Wu (Violine), Marie Yamanaka (Viola) und Sarah Weilenmann (Cello), mit dem die Teilnehmer ein wunderbares Konzert im Gewehrhaus des Schlosses spielen durften.
Der Tag begann mit der morgendlichen Tanzstunde, in der Bernd Niedecken die Teilnehmer mit Hilfe der herrschenden Außentemperaturen (meist um die 30 Grad), viel Humor, Verständnis für „Eher-nicht-Tänzer" und viel Bewegung zum Schwitzen brachte. Danach standen die Einzelstunden und Proben für das Teilnehmerkonzert auf dem Plan, in denen Matthias Weilenmann und Katharina Lugmayr entgegenkommend und motivierend mit dem jeweiligen Schüler arbeiteten, Neues aufdeckten und uns ermutigten, Altes zu verbessern und/oder zu verändern.
Neben dem Konzert der Teilnehmer war jenes der Dozenten in der Kirche von Bobstadt sicher einer der Höhepunkte dieses Kurses; das kurzweilige Programm brachte die Musik Deutschlands in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts eindrucksvoll näher.
Den Abschluss dieser tollen Woche bildete unsere Finale Soiree mit einem bunten Programm aus Musik, Tanz, Sagen, und Gedichten von Schiller bis zum Dadaismus, an den Alle sicher noch lange mit Freude zurückdenken werden.
Last but not least ein großes Lob an Thomas Rainer, Inhaber der Agentur Allegra, für die, angefangen bei der Unterbringung im Logierhaus der Jeunesses Musicales, über die vielen für uns zugänglichen Überäume, bis hin zur Unterstützung bei technischen Dingen wie Beamer und Kopierer, perfekte Organisation dieses wunderschönen und lehrreichen Kurses.
(Elisabeth Ratej)
Im nächsten Jahr feiern die ASPECTE-Kurse ihren 25. Geburtstag im Schloss Weikersheim.
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ASPECTE Meisterkurse seit 1987
Fortbildungskurse in der Musikakademie Schloss Weikersheim
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