Concerto delle dame, Der Hof von Ferrara um 1600 - Musik und Wort

Madrigale, Duette und Cembalowerke von Luzzasco Luzzaschi, Barbara Strozzi, Girolamo Frescobaldi u.a.
Texte von und über Torquato Tasso
mit Alfred Gross (Cembalo) und Klaus Hemmerle (Staatstheater Stuttgart, Texte)

Um 1580 entstand auf Anregung der Herzogin Margherita in Ferrara eines der erstaunlichsten Ensembles der Musikgeschichte, das Concerto delle dame di Ferrara. Die Sängerinnen und Instrumentalistinnen Livia d' Arco, Laura Peperara und Anna Guarini genossen bis etwa 1600 höchsten Ruhm bei Höfen und Musikern. Ihr musikalischer Mentor war Luzzascho Luzzaschi, aus dessen Madrigalsammlung für das Concerto delle dame Soli und Duette im ersten Teil des Programmes erklingen.
Als Hofdamen hatten sich die Musikerinnen an strenge Etikette des Hofes zu halten, was nicht ohne Probleme bleiben sollte. Mit dem Tod des Herzogs Alfonso II. 1597 ging diese Ära zu Ende. Mit Luzzaschis Schüler, dem in Ferrrara geborenen Girolamo Frescobaldi, sollte die italienische Musik dann eine ihrer bedeutendsten Gestalten sehen.
Anders als die drei Damen des Concerto delle dame erhielt die Venezianerin Barbara Strozzi ihre musikalischen Anregungen aus dem Kreis der städtischen Akademien. Ihre Solomadrigale stellen eine späte Blüte der Gattung dar und beeindrucken bis heute mit ihrer glühenden Expressivität.
Auch auf dem Gebiet der Literatur war Ferrara ein wichtiges Zentrum dieser Zeit. Torquato Tasso, einer der bedeutendsten italienischen Dichter (1544-1595), in Deutschland bekannt durch Goethes gleichnamiges Theaterstück, lebte in den 80er Jahren seines Jahrhunderts ebenfalls in Ferrara.

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