Klosterkonzert • NeoBarock

10.05.
2015
17:00
Uhr
Frankfurt/M • Karmeliterkloster
Neobarock Echo Klassik 2014© ALLEGRA

NeoBarock
Volker Möller (Violine)
Maren Ries (Viola)
Ariane Spiegel (Violoncello)
Arend Grosfeld (Cembalo)

ECHO - Klassik-Preisträger 2014

1785 - Quatuors pour Clavecin
Werke von Franz Anton Hoffmeister, Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart

Zum Programm
Beethoven ist gerade 15 Jahre alt, sein Instrument ist das Cembalo, auf dem er im Kurfürstlichen Orchester Bonn häufiger seinen Lehrer Christian Gottlob Neefe vertritt. Seine zu dieser Zeit komponierten Trois Quatuors pour clavecin, violino, viola e basso (WoO 36), das erste vollständig erhaltene Notenmanuskript Beethovens, sind Klavierquartette mit einem kleinen Unterschied zu unserem heutigen Verständnis von Klavierquartetten: Die von Beethoven intendierte Originalbesetzung meint noch nicht das heutige Klavier, sondern das Clavecin, also das Cembalo, wie er selbst auf dem Titelblatt bzw. im Notensystem vermerkte.
Im gleichen Jahr komponiert Mozart, ein bereits arrivierter Komponist auf der Höhe seines Schaffens, sein Klavierquartett g-Moll (KV 478). Auch in Mozarts Autograph ist die Klavierstimme noch mit Cembalo bezeichnet und in einem eigenhändig verfertigten Verzeichnis gibt er als Titel Quartetto. Cembalo, Violino, Viola e Violoncello an. Durch die Erstausgabe und weiteren Folgeausgaben zieht sich dann der Titel Quatuor pou le Clavecin ou Forte Piano avec un ..., also ein Quartett für das Cembalo oder Fortepiano. Mit Sicherheit ist dieser Titel zur Verkaufsförderung gewählt; denn wir befinden uns exakt in der Umbruchszeit vom Cembalo zum Fortepiano. Der potenzielle Notenkäufer sollte in keinem Falle abgeschreckt werden, wenn er noch das bereits aus der Mode kommende Cembalo zu Hause stehen hatte oder umgekehrt vielleicht schon ein Fortepiano besaß. Geholfen hat der Zusatz leider nicht: Eigentlich hatte Mozart mit seinem Verleger Franz Anton Hoffmeister einen Vertrag über drei Werke dieser Gattung geschlossen. Nachdem sich aber das erste als Ladenhüter entpuppte, bat der Verleger Mozart darum, von der Komposition weiterer Klavierquartette Abstand zu nehmen. Tatsächlich erschien das zweite Klavierquartett in Es-Dur dann auch im Verlag Artaria - wo übrigens auch Beethovens Trois Quatuors gedruckt wurden - und das geplante dritte schrieb Mozart nie.

NeoBarock spielt die Klavierquartette mit einem Cembalo anstelle eines modernen Flügels - eine Herausforderung, der sich auch nach bald einem halben Jahrhundert historischer Aufführungspraxis bisher kein Ensemble gestellt hat. Dankenswerterweise steht NeoBarock durch die Unterstützung eines privaten Mäzens dafür der Nachbau eines Blanchet-Cembalos (von Bruce Kennedy, 2013) zur Verfügung. Die Instrumente von François Étienne Blanchet stellen den Höhepunkt der Cembalobaukunst dar und verfügen auch über den bei Mozart und Beethoven geforderten Tonumfang.
(NeoBarock)


© ALLEGRAKlosterkonzerte 2015
Karmeliterkloster / Institut für Stadtgeschichte, Münzgasse 9, 60311 Frankfurt

Abonnement mit Sitzplatzreservierung
Immer sonntags um 17 Uhr, 5 Konzerte von Mai - Oktober 2015
10.05.15 - 14.06.15 - 12.07.15 - 13.09.15 - 11.10.15

 

 


Tickets: 18 €