Presse-Rezensionen

Die große Kunst des Trio-Spiels

Die drei herausragenden Musiker, die Violinistin Alina Armonas-Tambrea und die beiden Herren Edvardas Armonas, Violoncello und Yannick van de Velde, Klavier wurden zu Beginn als außergewöhnliches, hoch qualifiziertes Klaviertrio angekündigt. Man hatte nicht zu viel versprochen, denn was das Trio-Ensemble an ausgereifter, brillanter Kammermusik präsentierte, hat internationales Niveau...

Man spürte den gemeinsamen Geist in der Tongestaltung

..Mit welch feiner Bogenführung Violine und Violoncello das erste Werk des Abends, George Enescus „Sérénade lointaine“ begann, empfindsam in der Tongebung, achtsam und eloquent im Zusammenspiel, das war Kammermusik vom feinsten. Und es war nur der Anfang, denn mit Ludwig van Beethovens Trio c-Moll Op. 1 Nr. 3 … präsentierte das Trio eine grandiose, sehr ausgereifte Interpretation. Mit dem farbigen Beginn des ersten Satzes „Allegro con brio“ vertrat jeder Musiker für sich seine autonome Tonsprache, klar und direkt, entschlossen und selbstbewusst. Im Zusammenspiel bildeten sie eine Klangheit, ein Kollektiv. Man spürte den gemeinsamen Geist in Tongestaltung, Artikulation und in der Spielgestik, wenn sie sich während des Spiels anschauten, beobachteten und zunickten. Im zweiten Satz „Andante cantabile con variazioni“ zeigte sich zudem ihre Ausdrucksvielfalt: eine wunderschöne gesangliche Melodieführung, ein zartes Pizzicato der Streicher, eine mit dynamischer Spannung aufgebaute Phrasierung. Jede Variation hatte ihr eigenes Narrativ. Es war ein Erlebnis, diese musikalische Kommunikation und Spielkultur zu verfolgen. Mit der beeindruckenden brillanten Virtuosität des Pianisten im dritten Satz, mit einer von allen engagiert vorgetragenen Leidenschaft im „Finale Prestissimo“ glaubte man, den künstlerischen Höhepunkt des Abends erreicht zu haben.
Aber mit der letzten Darbietung, Johannes Brahms´ Klaviertrio Nr. 2 C-Dur Op. 87 wurde man eines Besseren belehrt. Dieses im romantischen Geist komponierte Werk … gab ihnen die Gelegenheit, ihre außergewöhnlich variable Tongestaltung mit technisch brillanter Bogenführung zu demonstrieren, was ihnen auch grandios gelang...

Westdeutsche Zeitung, Mai 2024 

 

Einfach wunderbar

Das Trio setzte einen kammermusikalischen Höhepunkt im Kulturjahr der Wachenheimer Serenaden...

Mit den Kompositionen von Gabriel Fauré, Felix Mendelssohn Bartholdy und Joaquin Turina gestalteten Violinistin Alina Armonas-Tambrea, Edvardas Armonas am Violoncello und Yannick van De Velde am Klavier einen Abend der exklusiven Virtuosität und intensiven Musikgefühle im Palais Schloss Wachenheim...

Warm ausladend und hingebungsvoll streichelt der Bogen Edvardas Armonas das Cello, kunstvoll webt sich der lichte Klang der Violine Alina Armonas-Tambreas ein, bevor der Flügel unter den begnadeten Händen von Yannick van De Velde explodiert. Ebenso leidenschaftlich wie virtuos preschen die Tastenklänge in die Melodien des Satzes. Je mehr kraftvolles Tempo das energiereiche Spiel des Trios entwickelt, umso atemloser und gebannter wirkt das Publikum.

Dynamik und das immer leidenschaftlichere Spiel scheinen die Instrumente zu vervielfältigen. Furios kommt das finale Allegro assai appassionato in Sicht. Wer es zulässt und die Klänge verinnerlicht, wird auf den Wogen des Temperaments davongetragen, bis ihn zärter verhallende Tonfolgen allmählich in die Realität zurückholen. Blindes Verständnis der renommierten Künstler untereinander schafft eine bemerkenswerte Perfektion im Spiel.

Die Musiker scheinen die Musik nicht nur zu spielen, sondern sie von Takt zu Takt völlig ihr hingegeben zu leben. Mit punktgenauer Präzision entsteht eine unvergleichliche Klangfülle, die Freude und Dankbarkeit hervorrufen, dass sich virtuoses Spiel und vollendete Komposition in so unnachahmlicher Weise zusammenfinden…

Bereits in der Pause herrscht begeisterte Stimmung dank der großartigen Darbietungen der drei Meister ihres Fachs. Sie verbinden den Abend über ihr faszinierendes Können mit bescheiden zurückhaltendem Auftreten und Dank für die Einladung an das fachkundige Publikum. Hat der wohlwollend lange Applaus zwischen ihren Darbietungen den Musikern bereits gezeigt, dass sie für Begeisterung sorgen, werden sie zum Ende des Konzerts für ihren grandiosen Auftritt mit Jubelrufen gefeiert. Sie bedanken sich mit einer Zugabe, die Worte ebenso überflüssig macht, wie schon die musikalischen Botschaften ihres Konzertprogramms. Zum Abschied erklingt erneut Mendelssohn Bartholdy. Mit dem „Lied ohne Worte“, einem weiteren Mal ebenso souveränem wie feinfühligem Vortrag und ausdauerndem Schlussapplaus, geht ein außergewöhnlicher Abend zu Ende.

Die Rheinpfalz, November 2023

 

Gemeinsamkeit als Faszinosum

"...Im ersten Teil ihres Programms bestachen die Künstler vor allem durch ihre feinsinnige Gestaltung romantischer musikantischer Auffassungen bei selbstverständlicher Virtuosität, die aller Interpretation zur Verfügung steht. Doch diese Virtuosität des einzelnen Interpreten allein ist es nicht, die dieses Ensemble besonders auszeichnet. Die Gemeinsamkeit ist ein wahres Faszinosum.

Hätte sich Mendelssohn eine feinere Interpretation seiner Lieder ohne Worte zu seinem Geburtstag wünschen können, als gespielt mit sonorem Celloklang und beantwortet mit einer Guadagnini-Geige, ein „Klangzwilling“, und unterstützt vom Metrum und der freudigen Virtuosität des Pianisten? Die Darbietung ist grandios!...

Anschließend kam Schumann zu Gehör: Phantasiestücke, op. 88. Was bis dahin die Romantik als feinsinniges Gespinst melodischer Lieder zeigte, war nun temperamentvoll, temporasant, virtuos und dennoch sorgfältig geplant. Jede Verzierung war auch bei rasantem Tempo tadellos gemeinsam.

…Der Beifall, dargeboten in stehenden Ovationen, wollte nicht enden..."  

Reutlinger Genralanzeiger, Oktober 2023

 

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