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Klosterkonzerte • Ensemble Stilart

13.10.
2013
17:00
Uhr
Frankfurt/M • Karmeliterkloster

© ALLEGRA

ENSEMBLE STILART
Darja Großheide (Traversflöte) - Florian Deuter (Violine)
Leonhard Bartussek (Violoncello) - Luca Quintavalle (Cembalo)

Werke von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Johann Joachim Quantz und Georg Friedrich Händel

Während Italiener und Franzosen darüber streiten, wer von ihnen den "wahren" musikalischen Geschmack vertritt, freuen sich die deutschen Komponisten in der ersten Hälfte des 18ten Jahrhunderts über die mannigfachen Möglichkeiten, die sich ihnen bieten. Ganz im Sinne von "variatio delectat" komponieren sie mal im französischen, mal im italienischen Stil, und das Beste: sie kreieren dabei ihren ganz eigenen, den sogenannten "Vermischten Geschmack", der für die weiteren Jahrzehnte folgenreich sein wird. Georg Philipp Telemann, Johann Joachim Quantz, Georg Friedrich Händel und - last but not least - Johann Sebastian Bach sind die bedeutendsten Vertreter dieses typisch deutschen Phänomens.
In Köln, dem Zentrum der Alten Musik deutschlandweit, hat sich des ENSEMBLE STILART zusammengefunden, um genau diese Musik in den Fokus seiner Arbeit zu stellen. Mit Florian Deuter (Violine) und Darja Großheide(Traversflöte) verfügt das Ensemble über Erfahrung und Stilsicherheit in den Oberstimmen, die sich ideal mit dem temperamentvollen Spiel von Evelyn Buyken (Violoncello/Viola da gamba) und Luca Quintavalle (Cembalo) im den Bassstimmen ergänzen. Perfekt geeignet für diese Besetzung sind unter anderem die Quartette, welche Telemann während seines Parisaufenthalts 1737 schrieb und die dort einen fulminanten Erfolg feierten. Diese "Pariser Quartette" lobt auch Quantz in seinem "Versuch einer Anleitung, die Flute traversiere zu spielen" 1752 als Musterbeispiele gelungener Komposition und erhebt die Gattung als "Probierstein eines echten Contrapunctisten".

FLORIAN DEUTER - VIOLINE
kann auf eine bemerkenswerte Karriere im Bereich der historischen Aufführungspraxis zurückblicken. Sie begann 1986 mit der Einladung durch Reinhard Goebel zu Musica Antiqua Köln; wo er von 1994 bis 2000 auch die Konzertmeisterposition einnahm. Sein herausragendes Talent und seine unstillbare Energie brachten ihn schnell auch an die Spitze anderer renommierter Ensembles im Bereich der Alten Musik. So wirkte er als Konzertmeister u.a. beim Gabrieli Consort unter der Leitung von Paul McCreesh, bei Chapelle Royale und Collegium Vocale Gent unter Philippe Herreweghe und bei Marc Minkowskis Musiciens du Louvre. Hinzu kommen solistische Aufgaben und Konzertmeister-Positionen im Amsterdam Baroque Orchestra unter Ton Koopman, dem European Baroque Orchestra, Musica ad Rhenum und Capriccio Stravagante. 2003 gründete Florian Deuter das Ensemble Harmonie Universelle, um mit ihm die Kammermusik- und Orchesterliteratur des 17. und 18. Jahrhunderts neu zu entdecken.

DARJA GROSSHEIDE - TRAVERSFLÖTE
studierte zunächst Blockflöte bei Maestro Sergio Balestracci in Padua (Italien).Es folgten Studienabschlüsse an den Musikhochschulen von Maastricht (NL) und Köln.. Bei Prof. Karl Kaiser machte sie ein Aufbaustudium für Traversflöte an der MHS Frankfurt, bei Martin Sandhoff spezialisierte sie sich zusätzlich auf das Spiel romantischer Klappenflöten. Sie konzertiert mit verschiedenen Barockorchestern sowie in unterschiedlichen kammermusikalischen Formationen. Die Kammermusik und die dazugehörigen Recherchen nach Notenmaterial des achtzehnten Jahrhunderts bilden ihren Interessenschwerpunkt. Mehrere CD-Produktionen mit Ersteinspielungen ihres Ensembles „musica solare" sind aus dieser Arbeit hervorgegangen. Seit Juni 2010 organisiert Darja Großheide die „Tonspuren", eine Kammerkonzertreihe für Alte Musik, in Langerwehe.

LEONHARD BARTUSSEK - VIOLONCELLO
studierte Cello an den Musikhochschulen Graz und Köln, außerdem Barock-Cello an der Juilliard School in New York. Seit vielen Jahren spielt er regelmäßig mit Concerto Köln und als Solo-Cellist mit Harmonie Universelle und l´arte del mondo. 2006 bis 2008 lebte er in Buenos Aires, wo er Mitglied der Gruppe "Astillero Tango" war und an der als Kooperative organisierten "Escuela de Tango Orlando Goñi" unterrichtete.
Leonhard Bartussek entwickelt außerdem seine eigene Musik, die zwischen experimenteller Improvisation, Pop und barocken Elementen changiert. Seine Musik wird u.a. aufgeführt am Peter Jay Sharp Theatre im Lincoln Center New York und bei der Styriarte in Graz. Vom Land NRW wurde er nominiert für das Kompositions-Stipendium der Villa Massimo in Rom 2014.

LUCA QUINTAVALLE - CEMBALO
wurde 1983 in Como (Lombardei) geboren und studierte Klavier bei Ernesto Esposito. Seinen Master in Cembalo absolvierte er „maximum cum laude" als Schüler von Giovanni Togni, Stefano Molardi und Paolo Beschi am Konservatorium seiner Heimatstadt. Als Stipendiat des DAAD wurde er nach seinem Studium bei Christian Rieger an der Essener Folkwang-Musikhochschule ausgezeichnet, besuchte Kurse von Kristian Bezuidenhout, Jesper Christensen, Andrea Marcon, Stefano Demicheli, Christophe Rousset und Andreas Staier und siegte 2007 beim Basso Continuo-Wettbewerb "G. Gambi" in Pesara. Luca Quintavalle hat mit Orchestern wie I Virtuosi delle Muse, Academia 1750 und mit dem Kölner Kammerorchester zusarnmengearbeitet. Mit der Academia Montis Regalis unter der Leitung von Alessandro De Marchi nahm er das Oratorium Davidis pugna et victoria von Scarlatti bei dem Label Hyperion auf. Als festes Mitglied in Werner Ehrhardts Ensemble I'Arte del Mondo ist er in einigen der größten deutschen Konzertsäle sowie in Israel,in Istanbul und in den USA aufgetreten. Mit diesem Orchester wirkte er als Solist bei der Bach Biennale 2010 in Weimar, in der Bagno-Konzertgalerie in Steinfurt und hat für die Deutsche Harmonia Mundi, für die Deutsche Grammophon sowie für das Label Onyx aufgenommen. 2011 war er an der Kölner Oper Alessandro De Marchis Assistent in Händels Rinaldo. Während der letzten zwei Jahre arbeitete er überdies im Rahmen der Innsbrucker Festwochen als Korrepetitor beim Internationalen Opernwettbewerb „Pietro Antonio Cesti".