Mannheimer Hofkapelle © MusikForum Mannheim

MusikForum Mannheim präsentierte in der Barocknacht alte Musik wie neu

Der tosende Applaus kurz vor Mitternacht im ausverkauften Florian-Waldeck-Saal im Museum Zeughaus ließ erahnen, was in den sechs Stunden zuvor dem Publikum dargeboten wurde. Solisten und Mitglieder der Mannheimer Hofkapelle unter der Leitung von Florian Heyerick spielten auf historischen Instrumenten in vier Konzerten zu unterschiedlichen Themen. Ein Glücksfall war dabei die Moderation der „Barocknacht" durch Herrn Heyerick, der mit viel Laune und fundiertem Wissen dem Publikum ungeahnte Einblicke in die Musik, ihre Entstehung und die damalige Aufführungspraxis vermittelte.

Im ersten Programm wurden kleine geistliche Kantaten von Schütz mit virtuosen italienischen Sonaten kombiniert. Dem Jubilar Georg Philipp Telemann (250. Todesjahr) widmeten sich die Musiker im zweiten Konzert mit einem Menü aus der „Tafelmusik" und der „Singenden Geographie". Die kunstvolle Gestaltung einer Fuge wurde im dritten Programm beispielhaft an Sonaten von Johann Sebastian Bach, Christoph Graupner und Johann Gottlieb Goldberg aufgezeigt. Zum Abschluss präsentierten die Gesangsolisten Annette Wieland (Mezzosopran), Matthias Lucht (Altus) und die Mannheimer Hofkapelle Werke von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen. Höhepunkt war dabei die eindrucksvolle Gestaltung des Allegro aus dem Brandenburgischen Konzert Nr. 5.

In den Konzertpausen konnten die Besucher durch die Ausstellung „Barock - nur schöner Schein?" lustwandeln oder an einer Kurzführung teilnehmen. Nach einer passenden musikalischen Einleitung an drei verschiedenen Orten der Ausstellung verschafften Dr. Christoph Lind (Direktor rem, Kunst- und Kulturgeschichte) und seine Mitarbeiter dem Publikum Einblicke in die barocken Themen „Köper", „Zeit", „Raum" und „Glauben" und verbanden so Kunst und die Musik des Barock zu einem Ganzen.

Die Organisation der Barocknacht lag in den Händen von Thomas Rainer, der mit seiner Agentur ALLEGRA schon mehrfach Musiknächte in Mannheim präsentierte. Die liebevolle und bis ins kleinste Detail geplante Veranstaltung bestätigte, warum sich Publikum und Musiker seit über 20 Jahren bei ALLEGRA wohlfühlen.

Es sind solche herausragenden Veranstaltungen die dem Titel Mannheims als „Unesco City of Music" einen Sinn geben. So zeigte der Veranstalter „MusikForum Mannheim", dass die Stadt mit Stolz auf eine lange Tradition in der Musikgeschichte zurückgreifen kann und die Musik vergangener Jahrhunderte auch heute noch attraktiv ist.


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