Kammerkonzerte Darmstadt • Lotus String Quartet

16.02.
2014
17:00
Uhr
Darmstadt • Haus der Geschichte

© ALLEGRA

 

Lotus String Quartet

Programm
J. Haydn Quartett d-Moll op. 76 Nr. 2 "Quinten"
J. Brahms Quartett c-Moll op. 51 Nr. 1
J. Brahms Quartett a-Moll op. 51 Nr. 2


Zum Programm:
Joseph Haydns sechs Quartette op. 76, von dem Grafen Erdödy in Auftrag gegeben, sind nicht nur ein Gipfel im Schaffen des Komponisten, sondern in der gesamten Streichquartettliteratur. Das zweite, wegen seines einprägsamen Anfangsmotiv "Quintenquartett" genannte, zeigt in hohem Maße, daß Haydn nicht nur die Quartettmusik Mozarts und Beethovens vorbereitet hat und als Wegbereiter gewürdigt werden muß, sondern daß viele seiner Quartette ihren Wert in sich selbst haben und denen seiner Nachfolger ebenbürtig sind.

Johannes Brahms hat sein Schaffen mit großer Selbstkritik begleitet - die großen Werke der Wiener Klassiker waren ein nahezu erdrückender Maßstab. So hat er cirka zwanzig Streichquartettentwürfe verworfen, bevor er im Alter von vierzig Jahren die beiden Quartette op. 51 herausgab. Das erste in c-Moll kennzeichnet erregte leidenschaftliche Gespanntheit, während das zweite in a-Moll durch befreite Gelöstheit charakterisiert werden kann.

 

"Japanische Perfektion, gepaart mit deutscher Gefühlstiefe", - "Mozarts Quartette mit japanischem Charme", - "Metamorphose des Naturschönen" - so schreibt die Presse über die Auftritte des Lotus String Quartet, das bereits im ersten Jahr nach seiner Gründung 1993 als Gewinner des Internationalen Kammermusikwettbewerbs in Osaka, Japan auf sich aufmerksam machte.
Es folgte der "Menuhin-Preis" in London, ein Preis beim "Concorso Internazionale
Marcello Viotti" sowie der "Premio Paolo Borciani" in Italien, wo das Quartett zusätzlich den Preis für die beste Interpretation des Stückes von Luciano Berio bekam.
Ihre Ausbildung erhielten die Musikerinnen zunächst in Japan. Zu ihren Lehrern zählten dann das Melos Quartett, bei dem sie eine langjährige Ausbildung in Stuttgart erhielten und mit dessen ehemaligen Mitgliedern sie bis heute regelmäßig auftreten sowie das Amadeus Quartett, Walter Levin vom LaSalle Quartett und Rainer Schmidt vom Hagen Quartett.
Als neues Mitglied am zweiten Geigenpult konnte im Jahr 2005 der Stuttgarter Geiger Mathias Neundorf gewonnen werden. Ebenfalls preisgekrönt aus der Schule des Melos- sowie des Amadeus Quartetts, bringt er seine über zwanzigjährige Kammermusikerfahrung mit eigenen Ensembles (u.a. Stuttgarter Streichquartett, das 1982 den Karl-Klingler-Preis und den Prix de la Presse in Evian bekam) in die Arbeit des Lotus String Quartet ein.
Neben einem umfangreichen Konzertkalender in Deutschland u.a. Berlin/ Konzerthaus, Hamburg/ Musikhalle, Düsseldorf/ Tonhalle, Stuttgart/ Liederhalle gastierte das Lotus String Quartet auch in England, Finnland, Frankreich (Paris/ Chatelet), Holland, Spanien (Madrid/ Palacio Real) der Schweiz, Liechtenstein, Irland und Österreich.
Das Lotus String Quartet war Gast bei den großen Festivals, darunter Schleswig-Holstein-Musikfestival, Oberstdorfer Musiksommer, Davos Festival, Cheltenham Festival, Festival Luzern, Rheingau Musik Festival, Mozart-Fest Würzburg sowie Bastad Festival in Schweden. Das Lotus String Quartet macht regelmäßige Tourneen in sein Heimatland und tritt dort in den wichtigsten Städten des Landes auf. Seit 1998 gastiert das Ensemble jedes Jahr in Darmstadt, wo es den gesamten Beethoven-Zyklus aufgeführt hat; im November 2004 begann der Schubert-Zyklus, seit 2008 werden in fünf Konzerten die 10 berühmten Quartette sowie die 5 Streichquintette von Mozart aufgeführt.
Zu den Kammermusikpartnern des Lotus String Quartet gehören u.a. Wolfgang Boettcher, Eduard Brunner, Paul Meyer, Martin Frost, Hermann Voss, Francis Gouton, Peter Buck, Wolfgang Güttler, Konrad Elser, sowie Naoko Yoshino, Noriko Ogawa und Edna Stern.
Die große Liebe des Quartetts gilt den deutschen Klassikern und den französischen Impressionisten. Das breite Repertoire umfasst aber auch zeitgenössische japanische Komponisten wie ToruTakemitsu oder Toshio Hosokawa sowie in Europa Helmut Lachenmann und die Meister der Neuen Wiener Schule. Neben zahlreichen Rundfunk- und Fernsehmitschnitten bei BBC London, Südwestrundfunk, NHK, ZDF und DRS Schweiz erschien 1997 unter dem Label Teldec die erste CD des Lotus String Quartet mit Werken von Mozart (Streichquartett D-Dur KV 575, Streichquartett B-Dur KV 589), der 2000 eine Aufnahme mit Werken der japanischen Komponisten Takemitsu, Nishimura, Hosokawa, Yashiro und Miyoshi folgte. Beide CDs erhielten im fono forum sowie in Japan die höchsten Auszeichnungen.
2006 wurde eine CD mit sämtlichen Quartetten von Robert Schumann veröffentlicht, die von der japanischen Agentur für Kulturangelegenheiten beim "Fest der Künste 2006" den höchsten Preis im Bereich Schallplatte bekam. Im Juni 2011 erschien in Japan eine Gesamtaufnahme der Quartette op. 59 „Rasumowsky" von L. v. Beethoven. 2012 wurden in Japan zwei CDs veröffentlicht - Brahms Quartette op. 51 Nr. 1 und 2 sowie das Streichquintett von Franz Schubert (mit Peter Buck, Vc) kombiniert mit zwei Werken von Anton Webern, die in der japanischen Fachpresse höchstes Lob erhielten. 2013 erscheinen Aufnahmen von Haydn (op. 76 Nr.2 und op. 20 Nr.4) und Beethoven (Quartettfassung der Klaviersonate op. 14) und außerdem eine live-Aufnahme eines Konzertes in Tokyo. Beim Label cpo ist eine Einspielung von vier Quartetten von J. B. Vanhal in Vorbereitung.


Ort: Haus der Geschichte, Karolinenplatz 3, 64289 Darmstadt