Karmeliterkloster Frankfurt Kreuzgang

Klosterkonzerte Frankfurt 2023

Dank der Unterstützung der Ernst Max von Grunelius Stiftung wurden die Klosterkonzerte auch im Jahr 2023 fortgesetzt.

Am 07. Mai starteten wir mit dem Ensemble NeoBarock aus Köln in die 27. Saison.  Unter dem Titel „Le Fantôme de l’Opéra baroque“ entführte der Echo-Klassik-Preisträger NeoBarock das Publikum in die schillernde Welt der französischen Barockoper. Rauschende Feste, listige Intrigen, dramatische Liebschaften – im Barock spielte man Theater: Die Menschen agierten als Schauspieler, ihre Bühne war die Welt und das Stück, das sie spielten, ihr Leben selbst. Überhöhen konnte das nur noch die affektgeladene Barockoper, deren emotionale Musik die ins Korsett gezwängten Damen reihenweise in Ohnmacht fallen ließ.

Am 11. Juni brachten die Musiker*innen der Early Folk Band, aus England und Deutschland stammend, die traditionelle Musik ihrer Herkunftsländer mit. Die Mitglieder recherchierten für dieses Konzert erotische Phantasien aus alter Zeit. Heraus gekommen ist ein Konzert der Anzüglichkeiten mit gepfefferten Liedern über das Begehren und Begehrt-Werden in weiblichen und männlichen Identitäten und Rollenvorstellungen der Vergangenheit. In der vielseitigen Darstellung und originalen Begleitung auf historischen Instrumenten wird das uralte Thema wieder lebendig, es wurde getanzt und gelacht, gesungen und geflirtet - mit Wonne musiziert. 

Die Blockflötistin Dorothee Oberlinger war zusammen mit dem Lautenisten Axel Wolf am 09. Juli zu Gast im mittelalterlichen Karmeliterkloster. Zwei noble intime Instrumente der barocken Kammermusik gingen in diesem Konzertprogramm miteinander auf Reisen und feiern ein Fest des musikalischen Dialogs: Der "Sultan der Instrumente" - wie man im arabischen Raum "al Ud" (die arabische Form der Laute) nennt und die Blockflöte, die im Französischen poetisch "Flûte douce" oder im Italienischen "flauto dolce", also "süße Flöte", heißt. Der Lautenist Axel Wolf und die Blockflötistin Dorothee Oberlinger begaben sich gemeinsam in die Zentren europäischer Barockmusik und präsentieren Werke für Blockflöte und Basso Continuo sowie Sololiteratur aus England, Deutschland, Frankreich und Italien.

"Der Wind spielt drinnen mit den Herzen, wie auf dem Dach, nur nicht so laut." So heißt es in der "Winterreise" von Franz Schubert. Das Salomon Ensemble mit Annette Wieland und Katharina Olivia Brand folgte diesem Gedanken in ihrem Programm am 17. September und, gewann dem berühmten Liederzyklus durch eigene Akzente neue Eindrücke ab: Ausgewählte Lieder des einsamen Wanderers erklangen nun mit einer Frauenstimme, der historische Hammerflügel mit seinem sprechenden Klang unterstrich die Erzählkraft Wilhelm Müllers und machte die Schroffheit der winterlichen Natur direkt erlebbar.

Zum Abschluss der Saison war am 08. Oktober The Playfords zu Gast. Die 5 MusikerInnen präsentierten dem Publikum ein musikalisches Panorama der englischen Gesellschaft während der späten Renaissance. Im Mittelpunkt stand “Shakespeare’s Song Book”. In Shakespeares Werken wimmelt es von musikalischen Anspielungen und Zitaten, die manchmal hintergründige Informationen liefern, manchmal auch nur einen Lacher provozieren sollen. Aus Shakespeares Stücken hatte das Ensemble eine Liste der populären Lieder seiner Zeit erstellt. Wie in Shakespeares Globe Theatre, wo alle sozialen Schichten aufeinandertrafen, war für jeden etwas dabei, von der schenkelklopfenden Zote fürs gemeine Volk bis zur geistvoll verklausulierten Anspielung für die distinguierte Oberschicht.

 

Mit freundlicher Unterstützung der

Ernst Max von Grunelius Stiftung Frankfurt

Ort: Karmeliterkloster, Münzgasse 9, 60311 Frankfurt/M

Die Konzertreihe "Klosterkonzerte" erfreut sich seit 1998 einer stetig wachsenden Besucherzahl. Der historische Kreuzgang und das Refektorium bieten dem Zuhörer eine malerische Kulisse. Das mittelalterliche Karmeliterkloster, in dem heute das Institut für Stadtgeschichte residiert, liegt mitten im alten Stadtkern der europäischen Finanzmetropole. Es handelt sich um die einzige erhaltene mittelalterliche Klosteranlage in der Stadt, deren Ursprünge bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück reichen. Mit den Wandmalereien von Jörg Ratgeb aus dem 16. Jahrhundert schafft sie eine einzigartige Atmosphäre zur Musik auf historischen Instrumenten.

Mit Beginn der der Corona-Krise 2020 stand die beliebte Konzertreihe "Klosterkonzerte" im Karmeliterkloster Frankfurt vor dem Aus. Fehlende Einnahmen und Zuschüsse infolge der Corona-Pandemie bei gleichzeitig steigenden Kosten machen eine Fortsetzung der von der Agentur ALLEGRA organisierten Konzertreihe in der Saison 2021 aus eigenen Mitteln unmöglich. Mit Hilfe eines Crowdfundings konnte der Kulturmanager Thomas Rainer (Agentur ALLEGRA) die Fortsetzung der Konzerte auf historischen Instrumenten für das Jahr 2021 retten.

Alle Details: https://www.startnext.com/klosterkonzerte-2021

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O-ton unserer Besucher:
"... Die Konzerte sind wirklich außergewöhnlich schön und ein Edelstein in meiner 'Kultursammlung'..." G.J. (Frankfurt/M)

Presseauszüge:
"...Dieser ruhige Innenhof mitten im Zentrum gehört zu den schönsten Orten der Stadt. Beim ersten Konzert verstärkten die beiden Blockflöten-Interpreten Dorothee Oberlinger und Lorenzo Cavasanti diesen Eindruck noch mit anmutigem und warmem Klang..." (Neue Presse)

Barocke Schmuckarbeit - Emma Kirkby, John Holloway und Lars Ulrik Mortensen im Karmeliterkloster
Drei Stars der Barockmusik-Szene als Ensemble, "das man in dieser Kombination selten wieder hören wird", wie Thomas Rainer zur Begrüßung sagte: Das war der Sonderkonzert -Bonbon zum Jubiläum der von ihm vor zehn Jahren gegründeten Kultur-Agentur
"Allegra" in der Reihe der Frankfurter "Klosterkonzerte"... (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.06.2005)

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